Schlichterspruch angenommen
Tarifabschluss bringt umfassende Verbesserungen
Am 6. April 2025 wurde in Potsdam ein bedeutender Tarifabschluss erzielt, der von der Bundestarifkommission des dbb beamtenbund und tarifunion angenommen wurde. Der Abschluss, der aus zahlreichen Komponenten besteht, verspricht weitreichende Verbesserungen für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst.
Erhöhte Entgelte und soziale Komponenten
Die Vereinbarung sieht eine zweistufige Erhöhung der Tabellenentgelte vor: Ab dem 1. April 2025 steigen diese um 3 %, mindestens jedoch um 110 Euro. Eine weitere Erhöhung um 2,8 % erfolgt ab dem 1. Mai 2026. Besonders hervorzuheben ist die soziale Komponente, die einen Mindestbetrag von 110 Euro im ersten Erhöhungsschritt garantiert. Dies führt zu überproportionalen Erhöhungen in den unteren Entgeltgruppen.
Jahressonderzahlung als wichtiger Bestandteil
Ein zentrales Element des neuen Tarifabschlusses ist die Erhöhung der Jahressonderzahlung. Ab 2026 erhalten Beschäftigte im Bund gestaffelt nach Entgeltgruppen Erhöhungen von bis zu 15 %. Für die Mitglieder der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) wird die Sonderzahlung in allen Entgeltgruppen auf 85 % angehoben, mit einer Erhöhung auf 90 % für die Gruppen 1 bis 8 in bestimmten Bereichen.
Ein besonderes Merkmal dieser Regelung ist die Option, die erhöhte Jahressonderzahlung in bis zu drei zusätzlichen freien Tagen umzuwandeln. Dies bietet den Beschäftigten eine wertvolle Möglichkeit, ihre Work-Life-Balance zu verbessern, indem sie zusätzliche Erholungstage in Anspruch nehmen können. Einzige Ausnahme bilden Krankenhäuser sowie Pflege- und Betreuungseinrichtungen, wo diese Umwandlungsmöglichkeit nicht besteht. Hier wird die Jahressonderzahlung stattdessen in den Entgeltgruppen 1 bis 8 auf 90 % erhöht, um den fehlenden Freizeitausgleich zu kompensieren. Beispiele zur Umwandlung stehen auf der Sonderseite des dbb zur Einkommensrunde 2025 zur Verfügung.
Stärkung der Ausbildung
Auch für Auszubildende und dual Studierende gibt es gute Nachrichten: Ihre Vergütung steigt ebenfalls in zwei Schritten um jeweils 75 Euro. Zudem wird ihnen bei Bedarf eine unbefristete Übernahme nach Abschluss der Ausbildung garantiert, sofern sie mindestens die Note „Befriedigend“ erreicht haben.
Langzeitkonten und flexible Arbeitszeiten
Für mehr Arbeitszeitsouveränität sorgt die Möglichkeit, Langzeitkonten einzurichten. Diese können für Sabbaticals oder Freistellungen genutzt werden. Ab 2026 besteht zudem die Option, die wöchentliche Arbeitszeit freiwillig auf bis zu 42 Stunden zu erhöhen, was mit entsprechenden Entgeltzuschlägen honoriert wird.
Zukunftsperspektiven
Der dbb-Verhandlungsführer Volker Geyer betonte die Notwendigkeit, die erzielten Fortschritte auch auf den Beamtenbereich zu übertragen. Die Verhandlungen seien ein „schwer erarbeiteter Kompromiss“, der jedoch wichtige Weichen für die Zukunft stelle. In den kommenden Jahren wird es darauf ankommen, die Tarifpolitik als Langstreckenlauf zu gestalten, um weitere Verbesserungen zu erreichen.
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