10.05.2024 / komba gewerkschaft

Fachbereich Gesundheit und Pflege - Info 01/2024

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Tag der Pflegenden 2024 - Pflegekräfte schützen!

Zum internationalen Tag der Pflegenden (12. Mai) fordert die komba gewerkschaft erneut die Akteur*innen im Gesundheitswesen auf, alle Pflegekräfte so zu unterstützen und zu schützen, dass sie ihre(n) Beruf(ung) wieder menschenwürdig ausüben können.

Mangelware Pflegekraft
Die Pflegekräfte arbeiten weiterhin am Limit. Zu wenig Personal, schwierige Arbeits- und Rahmenbedingungen sowie die stetig steigende Zahl von pflegebedürftigen Menschen machen es den Pflegekräften in allen Bereichen zunehmend schwer und oftmals unmöglich, eine qualitativ gute Pflege zu gewährleisten. Der Druck aufs Personal ist teilweise immens und die Gefahr, dass immer mehr frustrierte und ausgebrannte Pflegekräfte das System verlassen oder in die Leiharbeit wechseln, steigt. Die Ressource „Pflegekraft“ ist Mangelware - mehr als je zuvor.

Pflegekräfte endlich in den Fokus setzen!
Die Zahlen sind längst bekannt: Laut der Pflegevorausberechnung des Statistischen Bundesamts von 2021 wird die Zahl der Pflegebedürftigen allein aufgrund des zunehmenden Alters bis 2055 um 1,8 Mio. Menschen steigen. Dies entspricht einer Steigerung um 37 %. Zugleich gehen in den nächsten zehn bis zwölf Jahren ca. 500.000 Pflegefachkräfte deutschlandweit in Rente. Laut einer Umfrage der Alice Salomon Hochschule Berlin (ASH) aus 2022 gaben rund 40 % der befragten Pflegekräfte an, dass sie überlegen den Beruf zu verlassen.

Zwei gegenläufige Entwicklungen, die vor allem das zurückbleibende Pflegepersonal stark belasten. Die größte Frage ist daher: Wie sollen unsere Pflegekräfte die von der Gesellschaft und Politik erwartete gute Versorgung sicherstellen bzw. überhaupt ermöglichen? Wer kümmert sich um die Sorgen und Gedanken der Beschäftigten, die weiterhin alles geben, um die Bürger*innen gut zu versorgen und zu pflegen und dabei schon längst über dem Limit arbeiten?

Direkte Verbesserungen müssen her!
Es braucht Verbesserungen, die das Pflegepersonal direkt entlasten und unterstützen. Natürlich sind aktuelle Reformen, vor allem der Krankenhaus- und Pflegefinanzierung, elementar wichtig und längst überfällig. Aber sie werden nicht kurzfristig zu spürbarer Entlastung der Pflegekräften führen.

Auch beim Pflegekompetenzgesetz teilen wir die euphorischen Hoffnungen nicht vollumfänglich. Ob eine Kompetenzerweiterung die Attraktivität des Berufes steigert, ist ungewiss. Hier kommt es maßgeblich darauf an, dass es nicht zu einer Mehrbelastung der Pflegefachkräfte ohne zeitgleiche Entlastung durch Assistenzkräfte kommt. Letztere sind aber ebenfalls Mangelware!

Außerdem fordert die komba eine Regulierung der Leiharbeit, damit die Forcierung der Verleihunternehmen, aktiv Pflegekräfte aus Einrichtungen abzuwerben mit dem Ziel, Profit aus dem Fachkräftemangel zu ziehen, unterbunden wird. Ein grundsätzliches Verbot der Leiharbeit sieht die komba dabei grundsätzlich als falschen Weg, da die Leiharbeit regional und zu Hochzeiten unerlässlich für die Aufrechterhaltung von Stationen bzw. Wohnbereichen und zur zeitweisen Entlastung des Bestandspersonal ist.

Zudem fordern wir die Arbeitgebenden im Gesundheits- und Pflegesektor auf, in direkter Zusammenarbeit mit den Pflegekräften vor Ort individuelle Arbeits- und Rahmenbedingungen zu erarbeiten, die es den Pflegekräften vor Ort ermöglicht, die bestmöglichen Bedingungen am jeweiligen Standort zu erhalten. Keine Top-Down-Entscheidungen, sondern ein partizipiertes miteinander muss umgesetzt werden, damit die Arbeit um die Pflegekräfte aufgebaut wird und nicht umgekehrt. Arbeitgebende müssen in der Fläche endlich erkennen, dass längst die Pflegekräfte die Zügel in der Hand haben. Ohne sie bricht alles zusammen!

Unsicherheiten auffangen!
Die unzureichende Finanzierung des Gesundheitssystems hat eine Welle von Klinik- und Pflegeheimschließungen und Insolvenzen zur Folge. Jeder sollte sich bewusst sein, was dies mit den Pflegekräften macht. Viele sind verunsichert. Natürlich ist die Nachfrage nach Pflegekräften größer als das Angebot, niemand muss darum fürchten arbeitslos zu werden. Für die meisten Pflegekräfte zählt aber eben nicht „irgendein Job“. Vielmehr sind Faktoren wie Arbeitswege, Arbeitszeiten, Umfeld, allgemeine Arbeitsbedingungen und das Entlohnungssystem wichtig.

Es muss alles dafür getan werden, damit alle Pflegekräfte im System bleiben und bereits ausgestiegenes Pflegekräfte wieder ins System zurückkehren. Dies kann nur durch gute und individuell passende Arbeitsbedingungen erreicht werden.

Wenn ein Danke nicht mehr ausreicht…
Auch wenn ein „Danke“ allein nicht ausreicht, möchten wir stellvertretend für jeden der 365 Tage heute allen Pflegekräften dafür danken, dass sie trotz der widrigen Rahmenbedingungen ihre Arbeitskraft tagtäglich motiviert und voller Tatendrang einsetzen. Die komba setzt sich weiterhin auf allen (politischen) Ebenen für eure Belange und Interessen ein, um Verbesserungen für euch und eure Arbeitsbedingungen zu erreichen.

Zum Hintergrund:
Der internationale Tag der Pflegenden wird jährlich am 12. Mai, dem Geburtstag von Florence Nightingale (1820 – 1910), gefeiert. Die britische Krankenschwester gilt als Pionierin der modernen Krankenpflege. Am Tag der Pflegenden soll die Arbeit der professionell Pflegenden gewürdigt werden.

Yvonne Zimmermann · zimmermann@komba.de · 0221 – 912 852 34
komba gewerkschaft · Friedrichstr. 169 · 10117 Berlin · www.komba.de

 

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sachsen-anhalt


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E-Mail: info(at)komba-sachsen-anhalt.de
Mobil: 0151 / 512 054 91

Landesvorsitzende Bettina Fügemann
E-Mail: fuegemann(at)komba-sachsen-anhalt.de
Mobil: 0162 / 912 618 8

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