06.09.2021 / dbb beamtenbund und tarifunion

600.000 Betreuungsplätze nötig

© Nicole Nießen
© Nicole Nießen

Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung: Fachkräfteoffensive gefordert

Ohne akute Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel ist der geplante Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung nicht umsetzbar, warnt der dbb.

„Der von Bund und Ländern geplante Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung im Grundschulalter führt zu einem Bedarf von 600.000 Betreuungsplätzen in Deutschland. Doch bereits jetzt fehlt es an qualifizierten Erzieherinnen und Erziehern“, sagte Sandra van Heemskerk, stellvertretende Bundes- und NRW-Landesvorsitzende der komba gewerkschaft und Vorsitzende des komba Bundesfachbereichs Sozial- und Erziehungsdienst, am 6. September 2021. Die gelernte Erzieherin vertritt den dbb im Corona-Kita-Rat und im Gremium zum Gute-Kita-Gesetz. Der Fachkräftemangel mache eine bedarfsgerechte qualifizierte Betreuung bis zum Jahr 2030 zu einer besonderen Herausforderung.

„Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben die lange angeprangerten Missstände in der Erziehungs- und Bildungsarbeit schmerzlich verdeutlicht und gezeigt, wie essentiell eine funktionierende Kindertagesbetreuung für Eltern, Kinder und die Gesellschaft als Ganzes ist“, betont van Heemskerk. „Um den noch größer werdenden Bedarf an Erzieherinnen und Erziehern durch den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung im Grundschulalter decken zu können, brauchen wir eine weitergehende Fachkräfteoffensive. Wir benötigen endlich bundesweite gesetzliche Standards, attraktivere Arbeitsbedingungen und angemessene Verdienstmöglichkeiten. Ein ‚Weiter wie bisher‘ mit unzumutbaren Personalschlüsseln, Teilzeitarbeit und befristeten Arbeitsverhältnissen sowie einer nahezu vorprogrammierten Burnout-Garantie im Betreuungsberuf wird den Rechtsanspruch zu einem Feigenblatt machen.“

In der Debatte um den Rechtsanspruch sei zudem ein stärkerer Fokus auf Qualitätsstandards notwendig. Auch mit Quereinsteigerinnen und Quereinsteigern lasse sich der Fachkräftemangel bis zum Ende des Jahrzehnts nicht in den Griff kriegen. Es brauche einheitliche Fort- und Weiterbildungen, um die Qualität der Betreuung, Erziehung und Bildung in den verschiedenen Systemen sicherzustellen, so die stellvertretende Vorsitzende der dbb Fachkommission Schule, Bildung und Wissenschaft. „Neben dem Personal ist auch die Raumfrage eine große Herausforderung.  Manche Schulen sind allein baulich bedingt nicht dazu in der Lage, angemessene Räumlichkeiten zu Verfügung zu stellen.“

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